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Gedenkort KZ Uckermark


Entfernung:

10 km

Das Jugendkonzentrationslager Uckermark für Mädchen und junge Frauen wurde 1942 von Häftlingen des Frauenlagers Ravensbrück errichtet. Bis 1945 waren dort rund 1200 als „asozial“ stigmatisierte Mädchen* und junge Frauen inhaftiert. Im Januar 1945 wurde ein Großteil des Lagers in einen Vernichtungsort für Gefangene aus Ravensbrück und anderen Lagern umgewandelt, in dem bis April etwa 5000 Frauen ermordet wurden. Die Geschichte dieses Lagers ist bis heute wenig erforscht; die dort Inhaftierten blieben lange Zeit weitgehend unbeachtet und ohne öffentliche Anerkennung.

Erst 1995 gelang es Überlebenden, Angehörigen und Unterstützerinnen, das Gelände wieder öffentlich sichtbar zu machen.  Ab 1996 initiierten Ehrenamtliche erste Baucamps, in deren Rahmen 1997 und 2001 Ausgrabungen stattfanden und Fundamente des Jugend-KZ freigelegt wurden. Diese Aktivitäten verhinderten sogar den Bau einer geplanten Umgehungsstraße über das Gelände. Ehrenamtlich wurden jährlich Baucamps sowie 2005 die erste Gedenkfeier organisiert. 2009 konnte dank der Kampagne „100×100“ ein Gedenkstein aufgestellt werden – ein zentraler Wunsch der Überlebenden. 2012 wurden nach jahrelangem Einsatz vieler Aktivist*innen die militärischen Überbauten entfernt und das Gelände vom Land Brandenburg übernommen, was den Ort erstmals gut zugänglich machte. 2020 folgte die Eröffnung einer neuen zweisprachigen Ausstellung.